Eine Sammlung
mit Kompositionen von
Ralph Vaughan Williams,
Franz Schubert und Texten von
Robert Louis Stevenson.
Improvisationen von
Benjamin Hewat-Craw, Bariton und
George Warren, Klavier
Premiere – Samstag 15. 9. 2018
„Viele Geschicke weben neben dem meinen,
durcheinander spielt sie alle das Dasein,
Und mein Teil ist mehr als dieses Lebens
Schlanke Flamme oder schmale Leier.“
(Hugo von Hofmannsthal)
„The principles which govern the composition of music …are not the tricks of the trade or even the mysteries of the craft, they are founded on the very nature of human being.“ (Ralph Vaughan Williams)
SWR Mediathek
Theater „Streu Licht“ eröffnet
SWR Landesart, Beitrag am Ende der Sendung vom 15.9.2018
www.swrmediathek.de/player.htm?show=0cf509b0-b914-11e8-b070-005056a12b4c
Allgemeine Zeitung
Wo einst die Pferde standen
Theater Streu Licht eröffnet in Schornsheim
Wanderschaft – was steckt dahinter?
Gewandert – im Sinne von Umherziehen ohne Wohnsitz – wurde schon seit Menschengedenken. Meist unfreiwillig. Seit Jahrhunderten leben Vaganten, Arme und Bettler – fahrendes Volk – am Rand unserer Gesellschaft. Die Thematik des Wanderns und Reisens kann Sehnsüchte wie Freiheit und Unabhängigkeit hervorrufen. Aber auch Rückblick und Selbsterkenntnis nach zurückgelegten Wegstrecken oder Lebensabschnitten werden damit in Verbindung gebracht.
Die Aufführung konfrontiert die romantische Idealisierung und den Rückblick des Umherziehenden, der die Enge gesellschaftlicher Normen hinter sich gelassen hat, mit der Frage nach Hintergründen.
Ralph Vaughan Williams (1872 – 1958)
schrieb an die 100 Kompositionen für Solostimme oder Soloinstrumente mit Klavier. Er spielte sehr gut Geige und Viola, Instrumente, die dem Gesang sehr nah stehen. Mit den Songs of Travel begann er, noch auf der Suche nach seinem eigenen Stil, mit etwa 29 Jahren. Sie entstanden über einen längeren Zeitraum, beginnend mit dem ersten Song wahrscheinlich um 1901 bis zum neunten und letzten, der erst in seinem Nachlaß aufgefunden wurde. Veröffentlicht wurden die „Songs of Travel“ erstmals 1960.
Seine Vertonungen der „Songs of Travel“ werden oft als englische „Winterreise“ bezeichnet. Neun der vierundvierzig Songs aus der Feder Robert Louis Stevensons hat er dafür ausgewählt.
Den Bezug zu Franz Schubert stellte schon Robert Louis Stevenson durch seine Widmung des ersten Songs – „The Vagabond“ – To an Air of Schubert her.
Robert Louis Stevenson (1850 – 1894)
Im Werk Robert Louis Stevensons, 1850 – 1894, Autor des Gedichtszyklus Songs of Travel, der Vorlage für Vaughan Williams, wie auch zahlreicher Romane und Reiseberichte, ist seine Affinität und gewisse Sympathie zu denen, die in die Ferne schweifen, keine feste Bleibe haben, umherziehen, von der Hand in den Mund leben, auf der Suche oder auf der Flucht sind, offensichtlich. Die Songs of Travel erscheinen 1895. Entstanden sind sie ab ca. 1887, als Stevenson England endgültig verlässt. Sie sind am ehesten als Rückblick zu betrachten. Manche beziehen sich auf Stevensons Heimat Schottland, manche fangen Eindrücke in seiner letzten Wahlheimat Samoa ein, wo er verstarb, andere können als Dokumente inneren Reisens und seiner eigenen Flucht vor einem bigotten und feuchtkalten Edinburgh viktorianischen Gepräges verstanden werden. Sicher stand hinter seinen eigenen Reisen auch die Suche nach einem, seinem zeitlebens prekären Gesundheitszustand zuträglichen Wohnort.
Die Songs of Travel im Theater Streu Licht
Unsere Version der ‚Songs of Travel‘ trägt den Untertitel ‚Eine Sammlung‘. Es handelt sich um ein Stück für einen Sänger und einen Pianisten, eine Sammlung von Songs und Texten zum Thema Wanderschaft, die meisten aus der Feder von R.L. Stevenson und des Komponisten Vaughan Williams, in die wir zusätzlich einige aufgenommen haben, die Vaughan Williams nicht vertont hat. Letztere werden Benjamin Hewat-Craw und George Warren live improvisierend in Musik umsetzen. Unter ‚Sammlung‘ verstehen wir auch eine Anhäufung von Gegenständen sowie konzentriertes Besinnen.
Die Songs of Travel werden in der Originalsprache Englisch gesungen. Die Übersetzungen der Texte von Robert Louis Stevenson wurden von Geoffrey Steinherz und Susanne Schwarz angefertigt.
Benjamin Hewat-Craw – Bariton
George Warren – Klavier
Geoffrey Steinherz– eine Stimme
Susanne Schwarz – Regie, Bühne, Dramaturgie
Thomas Kluth – Licht
Solaf Almusleh – Hospitanz Regie und Bühne
Aufführungsrechte:
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages Boosey & Hawkes
Bote & Bock GmbH, Berlin für Boosey & Co (London) Ltd.
Gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur in Rheinland-Pfalz